CSD Pride Berlin
Für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Bildergalerie: Berliner CSD & wirBERLIN
Das Müllproblem bei Großveranstaltungen
Auf der 47. Berlin Pride am 26. Juli 2025 wollen wir uns bunt, laut und stark für die Gleichberechtigung und Sichtbarkeit der LGBTIQA*+ Community in Berlin, Deutschland und der ganzen Welt einsetzen. Gleichzeitig wollen wir zeigen, dass der Schutz der Umwelt uns ebenso am Herzen liegt.
Großveranstaltungen wie der CSD bringen leider sehr viel Müll mit sich. Wusstet ihr, dass die Berliner Stadtreinigung im Jahr 2022 insgesamt 360 Kubikmeter Müll – größtenteils Flaschen und Verpackungen – von der CSD-Demonstrationsroute beseitigt hat? Darüber hinaus werden Grünflächen wie der Tiergarten besonders stark durch Kleinstmüll, wie Zigaretten, Kronkorken und Verpackungsreste belastet.
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im Jahr 2024 freuen wir uns, dass wir auch 2025 die Kooperation zwischen wirBERLIN und dem CSD Berlin fortführen. Gemeinsam entwickeln wir seit Sommer 2023 konkrete Maßnahmen, um die Umweltbelastung während der Demonstration zu reduzieren – von der Sensibilisierung der Besucher*innen bis hin zur Wagentreibenden, Händler*innen und weiteren Akteur*innen. Die weiteren Details und Umsetzungspläne für unser Nachhaltigkeitskonzept 2025 geben wir in Kürze bekannt. Unser Projekt wird im Rahmen der Kampagne #MITTEMACHTSAUBER des Bezirksamts Mitte gefördert.
Unser Engagement gegen die Vermüllung
Der Berliner CSD unternimmt bereits verschiedene Maßnahmen, um das Müllaufkommen während der Demonstration zu reduzieren. So wurde die Kapazität der aufgestellten Abfallbehälter erhöht, die Verteilung von Werbematerialien verboten und die eigene Gastronomie komplett auf umweltfreundliche Verpackungen und Mehrwegbecher umgestellt. Leider tragen insbesondere mitgebrachte Getränke und Essen und der Straßenverkauf zum hohen Müllaufkommen bei.
Sensibilisierung ist besonders beim Schutz der Berliner Grünflächen gefragt: Jedes Jahr werden Teile des Tiergartens und anderer Grünflächen z. B. durch Wildpinkler stark belastet oder sogar zerstört. Auch hier versucht der CSD durch Absperrungen und zusätzlichen Toilettenanlagen gegenzusteuern. Die verursachten CO2-Emissionen während des Umzugs, z. B. durch die teilnehmenden Fahrzeuge, werden versucht klein zu halten. Fahrzeuge mit emissionsfreiem Antrieb erhalten auch in diesem Jahr einen Rabatt in Höhe von 20 % auf die Anmeldegebühr. Außerdem ist das Verteilen von Werbematerialien im Sinne der Müllvermeidung verboten.

Bildergalerie: Volkmar Otto
Erste Ansätze zeigen Wirkung
Unsere Umweltbotschafter*innen in Grün sorgten für eine umweltfreundlichere Großveranstaltung: Sie klärten die Besucher*innen vor Ort über die richtige Müllentsorgung auf und sprachen über die Wichtigkeit von Umweltschutz bei Großveranstaltungen. Dabei verteilten sie über 4.000 Kippen-Buddies-Taschenaschenbecher, die dankbar angenommen wurden. Außerdem packten die Umweltbotschafter*innen tatkräftig mit an und sammelten während der Veranstaltung Müll und vor allem jede Menge Glasflaschen ein, um Glasbruch zu vermeiden. Denn Glasbruch macht den größten Teil des Müllaufkommens aus.
In der Nähe der Abschlusskundgebung in der Ebertstraße gab es einen Umweltbereich, die sogenannte Anti-Littering-Area, wo die Besucher*innen kreative Kunstinstallationen, Hinweise zur Müllvermeidung, zusätzliche Müllbehälter mit korrekter Mülltrennung und einen Kronkorken-Sammelcontainer vorfanden. Das Maskottchen Rudi Recycle von ALBA Berlin animierte zur richtigen Mülltrennung.
Dass Müll nicht gleich Müll ist und wie Plastikbecher, Flaschendeckel, Obstnetze und Co. kreativ recycelt werden können, zeigte unsere Müllprinzessin während der Rede des Vorstandes des CSD Berlin e.V.. Das aufwendige Kostüm stammt von der Künstlerin Isabel Ott alias Trash Royal.
Der Green Rainbow Award 2024 ging an…
Am 4. Oktober 2024 haben wir gemeinsam mit dem Berliner CSD den Green Rainbow Award für den nachhaltigsten Wagen der Pride 2024 im Roten Rathaus verliehen. Aus vielen tollen Bewerbungen konnte die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit ihrem Konzept überzeugen.
Der Preisträger motivierte die Teilnehmer, CO2-arme Verkehrsmittel zu nutzen und unvermeidbare Emissionen zu kompensieren. Zudem wurden die Materialien der Fahrzeuge wiederverwendet und die Teilnehmenden mit nachhaltigen Bechern und T-Shirts ausgestattet. Auch der sozialen Komponente der Nachhaltigkeit wird Deloitte gerecht: Mit einer Spendenaktion engagiert sich das Unternehmen in der politischen Bildung und für ein queeres Jugendnetzwerk.
Überreicht wurde der Preis von der Jury des Green Rainbow Awards. Ihr gehörten Britta Behrendt, Christopher Schriner, Meike Al-Habash, Anne Sebald und Thomas Hoffmann an.
Bildergalerie: Nikita Tchernodarov
Impressionen vom CSD 2024
Bildergalerie: Volkmar Otto

After-CSD-Cleanup – Seid dabei!
Während der Großveranstaltungen sind in den Parkanlagen des Tiergarten besonders viele Menschen unterwegs. Dementsprechend bleibt hier auch besonders viel Müll liegen. Nachdem wir uns am 26. Juli 2025 gemeinsam sich für die LGBTIQA*+ Community einsetzt haben, wollen wir am 27. Juli von 14-17 Uhr bei einem After-CSD-Cleanup den übrig gebliebenen Müll beseitigen. Diese Aktion soll zeigen, dass für eine gerechte Welt auch Umweltschutz von Bedeutung ist. In entspannter Atmosphäre werden wir gemeinsam den Tiergarten aufräumen. Cleanup-Materialien sowie eine Auswahl an Erfrischungsgetränken und Snacks werden von uns bereitgestellt.
Der Treffpunkt des Cleanups wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Green Rainbow Award
Nicht nur das Thema Abfall stand dieses Jahr im Mittelpunkt. Es gab noch mehr Möglichkeiten, die Pride nachhaltig zu gestalten. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Berliner CSD den Green Rainbow Award ins Leben gerufen. Damit sollte der Beitrag der Wagen und Fußgruppen zum Umweltschutz gewürdigt werden. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Zu gewinnen gab es neben viel Stolz, Sichtbarkeit und einer gesünderen Umwelt den offiziellen und öffentlichkeitswirksamen Titel „Nachhaltigster Wagen” bzw. „Nachhaltigste Fußgruppe des Berlin Pride 2025”.

Bilder 1-3: Berliner CSD & wirBERLIN
Bild 4: Captain Creps
Demonstrieren und gleichzeitig auf die Umwelt achten
Der meiste Müll, der bei großen Veranstaltungen wie dem CSD, kommt von den Besucher*innen. Auch wenn das zunächst erschreckend ist, ist es auch eine gute Nachricht. Denn wir können selbst Initiative ergreifen und mit unseren Handlungen dafür sorgen können, dass weniger Müll auf den Straßen zurückbleibt. Im Slider haben wir ein paar spannende Tipps für euren Besuch beim CSD Berlin zusammengetragen. Wenn ihr auf euren eigenen Social Media Kanälen auf die Thematik aufmerksam machen möchtet, könnt ihr euch hier die passenden Grafiken herunterladen. Wir würden uns freuen, wenn du und deine Freund*innen dieses Jahr umweltbewusst demonstriert!