Anti-Littering
Gegen die Vermüllung im öffentlichen Raum
Vermülltes Berlin
Littering bezeichnet die Vermüllung öffentlicher Räume. Gerade in Großstädten ist diese Problematik alltäglich. Berlins öffentliche Räume vermüllen zusehends – sie werden zum zugemüllten Freizeit- und Eventraum, To-Go-Verpackungen, Getränkeflaschen, Zigarettenkippen und Kronkorken sind allgegenwärtig. Mehr und mehr Menschen scheint das egal zu sein oder sie wissen gar nicht, dass ihr Alltagsverhalten zur Vermüllung der Umwelt beiträgt – so führen mitunter weit verbreitete Irrtümer trotz guter Absicht zu einer vermüllten Umwelt. Zusammen können wir etwas gegen die Vermüllung vor der eigenen Haustür tun und damit global etwas bewirken! Gemeinsam gegen Littering. Für ein sauberes, lebenswertes Berlin.
Berlin hat ein Littering-Problem
Mülltonne
Berliner*innen produzieren jährlich rund 1,3 Millionen Tonnen Müll.
Zigarettenstummel
wirBERLIN gegen Littering, unsere Aufklärungsarbeit und Aktionen
Littering entsteht meist nicht in fester Absicht und vielen Bürger*innen sind die Auswirkungen durch die Vermüllungder Umwelt nicht bewusst. Deshalb setzt sich wirBERLIN mit verschiedenen Maßnahmen dafür ein, diese durch Aufklärung für das Thema zu sensibilisieren. Darüber hinaus entwickelt wirBERLIN verschiedene Strategien, mit denen weniger Abfälle im öffentlichen Raum verbleiben sollen.
Bildergalerie: wirBERLIN
Park-Knigge
Auf Basis unserer Beobachtungen von Fehlverhalten in Parks und Grünanlagen hat wirBERLIN den ersten Berliner Park-Knigge erstellt. Die acht Verhaltensregeln sind in sechs Sprachen (Deutsch, Englisch, Polnisch, Spanisch, Arabisch und Türkisch) verfasst und werden durch Piktogramme veranschaulicht.
Social Media
Unsere rasende Müll-Reporterin ist ständig in Berlin unterwegs und wird im wahrsten Sine des Wortes rasend, wenn sie den gelitterten Müll sieht. Auf unseren Social Media Kanälen berichtet sie wöchentlich beim #TrashyTuesdayBerlin über die vermüllten Orte. Typische und nicht typische Müllabfälle und nützliche Infos werden unter der Prämisse: „Stoppt Littering!” aufgezeigt. Eine Übersicht zu unseren aktuellen Posts findet ihr unter News.
Anti-Littering Video-Serie
Mit einer 6-teiligen Videoserie wollen wir neben dem haptischen Park-Knigge auch digital dafür sorgen, dass weniger Müll im öffentlichen Raum entsteht und die Menschen verantwortungsvoller handeln.
Aktionstag für ein sauberes und lebenswertes Berlin
wirBERLIN ruft seit 2011 berlinweit zu Cleanups im gesamten Stadtgebiet im Rahmen des jährlichen Aktionstages auf. An den Aktionstagen haben sich bisher über 100.000 Berliner Engagierte in mindestens 2.900 Aktionen – aus allen Bezirken, von Kitakindern bis zum Senior*innenclub, Familien, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Schulen, Unternehmen, Verwaltungen und Vereine – für ihr persönliches Lebens- und Wohnumfeld beteiligt.
ALLES IM FLUSS
ALLES IM FLUSS ist unsere Initiative zum Schutz und der Sauberkeit der Berliner Parks, Gewässer und Ufer. Zum einen möchten wir die Berliner*innen durch Infomaterialien, Events und Dialogveranstaltungen über die Vermüllung der Gewässer aufklären. Zum anderen möchten wir die Bürger*innen dieser Stadt durch verschiedenen Aktionen, wie Cleanups, dazu animieren selber aktiv zu werden.
Aktiv im Kiez
wirBERLIN möchte Bürger*innen von jung bis alt unterstützen, aktiv zu werden und das Gelernte anzuwenden. Dafür haben wir eine eigene Seite erstellt mit einer Übersicht zu Verschönerungsideen des Kiezes, hilfreichen Infos für dein eigenes Cleanup oder auch eine Übersicht von Cleanup-Initiativen in und um Berlin
Bürger- und Expertendialoge
Austausch und ins Gespräch kommen – das kann nur von beiden Seiten ausgeführt werden. Deshalb laden wir zu verschiedenen Themen Expert*innen und Bürger*innen ein, in den Dialog zu kommen. Themen, über die wir bisher gesprochen haben, waren z.B. „Sitzen wir bald auf dem Trockenen? Wassermangel und Klimakrise in der Hauptstadtregion“, „Plastik und Verpackungen” und „Kein Weg, Einweg! Das Beispiel Mehrweggeschirr. Von der EU in die lokale Gastronomie”.
Grafiken: wirBERLIN
Offener Brief
Gemeinsam mit vielen Berliner Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen haben wir einen offenen Brief an den Berliner Senat und die Bezirksbürgermeister*innen verfasst. Denn die Vermüllung der Berliner Parks und Gewässer kann so nicht weitergehen und es bedarf dringen Änderungen und Hilfestellungen von Seiten der Politik.
Umfrage zum Thema Littering
Das Thema Littering beschäftigt nicht nur wirBERLIN, sondern auch die Bürger*innen. Deshalb haben wir eine Umfrage zum Thema „Vermüllung und Verpackungen im öffentlichen Raum” durchgeführt. Die spannenden Ergebnisse und Ideen könnt ihr euch ganz einfach anschauen und/oder downloaden.
Pizza in die Box
Im Sommer 2020 waren wir unterwegs und riefen die Berliner*innen und Gäste der Stadt dazu auf, ihre To-Go-Verpackungen nicht einfach in den Parks, auf den Wiesen, an den Ufern oder dem Gehweg liegen zu lassen. Stellvertretend für den steigenden Müllberg des Take-away-Konsums haben wir den Pizzakarton ausgewählt, welcherdie gängigen Müllbehälter meist an ihre Grenzen bringt. Mit dem „Pizza-in-die-Box„-Sammelbehälter haben wir einen Lösungsansatz präsentiert. Die Künstler von Gute Sache e.V. gestalten die Boxen.
Müllburger Tor
Sommer, Freizeit, Wiese, Strand, Wasser, Erholung, Sport und Spiel – aber bitte, ohne Müllberge zu hinterlassen! Für die Botschaft „Berlin ist keine Müllkippe!” steht das „Müllburger Tor“, eine ca. fünf Meter breite und zwei Meter hohe Installation in Anlehnung an das Brandenburger Tors aus Pizzakartons, To-Go-Bechern, Plastikflaschen und anderen Verpackungsabfällen, die im Auftrag von wirBERLIN durch die Künstler des Vereins Gute Sache e.V. entworfen wurde. Im Sommer 2020 konnte man das Müllburger Tor im Strandbad Plötzensee bewundern und anlässlich unseres Events TGAL 2020 auf dem Steinplatz in Charlottenburg bestaunen. In 2021 haben wir das Müllburger Tor in Kooperation mit Sihoch3 erweitert und so umgebaut, dass die Säulen für verschiedene Müllsorten stehen und als Abfallbehälter genutzt werden können. In neuem Gewand haben wir es dann in verschiedenen Parks sowie beim Umweltfestival in der Kulturbrauerei aufgestellt und so seit Projektbeginn unzählige Bürger*innen kreativ und eindrücklich ein Stückchen mehr für das Müllproblem der Hauptstadt sensibilisiert.
Gum-Wall
Die Gum-Wall sorgt dafür, dass auf spielerische und effiziente Art gekaute Kaugummis nicht in der Umwelt landen. Mit einem farbenfrohen, individuell gestaltbaren Papier macht die Gum-Wall auf sich aufmerksam, vorbeigehende Passant*innen können dann ihre Kaugummis auf ein Emoji, dass z.B. ihre aktuelle Stimmung am besten beschreibt, kleben. Hierzu hat wirBERLIN im Bezirk Mitte ein Pilotprojekt gestartet, bei dem die Gum-Walls an Schulen und Freizeiteinrichtungen installiert wurden.
Ballot Bins
Der Ballot Bin für Zigarettenkippen funktioniert wie eine Abstimmbox. Raucher*innen stimmen mit ihrer Kippe übereine vorab angebrachte Frage ab und entsorgen die Kippen gleichzeitig in einem verschlossenen Behältnis. Das motiviert! Die Kippen landen somit auf spielerische Art und Weise nicht in der Umwelt. Mehr zu unserem Pilotprojekt in Spandau, erfährst du unter.
KIPPEN-BUDDIES
Zigarettenstummel gehört zu den meisten Litteringabfällen. Dabei gibt es eine coolen Alternativen zum Straßenboden, nämlich den Taschenaschenbecher. Da die meisten jedoch eher langweilig aussehen, haben wir eine schicke Alternative mit den drei KIPPEN-BUDDIES (FLUPPEN-PUPPE, STÜMMEL-LÜMMEL, STÄNGEL-BENGEL) geschaffen.
Saubere Städte
Mit der Veranstaltungsreihe SAUBERE STÄDTE hat wirBERLIN einen nachhaltigen, partizipativ gestalteten Austausch von Städten, Kommunen, Initiativen, Vereinen oder auch Unternehmen aus der Abfallwirtschaft initiiert. Dabei werden Kampagnen und Maßnahmen zur Müllvermeidung/-beseitigung vorgestellt und der Frage nachgegangen, wie wir gemeinsam urbane Herausforderungen der Zukunft bewältigen können. Vor allem die Rolle und Verantwortung derBürger*innen wird in den Blick genommen: Wo enden die Aufgaben, die Wirkungsbereiche hoheitlicher, kommunaler Stadtreinigung und wo setzt Zivilgesellschaft und bürgerschaftliches Engagement sinnvoll und zielführend ein.
Plogging mit ALLES IM FLUSS mit Julian Grzybowski
Der Trendsport aus Schweden vereint Joggen und Müll aufsammeln, also „Schwitzen“ und dabei „Gutes für die Umwelt tun“ – perfekt! Joggen macht dich fit. Plogging macht dich fitter! Durch die Kombination von verschiedenen Bewegungsabläufen beim Aufsammeln des Mülls wie Vorbeugen und In-die-Knie-gehen ist der Trainingseffekt noch größer. Und deine Laufstrecke danach sauberer! In diesem Video zeigen wir euch 5 verschiedene Bewegungsabläufe. Probiert’s aus: Laufschuhe an, Mülltüte schnappen und losploggen. Viel Spaß!
Unverpackter Leben
Wir möchten nicht nur über die Vermüllung der Stadt aufklären, sondern auch ein Bewusstsein dafür schaffen, wie sehr Müll unseren Alltag prägt. Deshalb zeigen wir auf unserer Unterseite „Unverpackter Leben“ wie relevant der Weg zur „Unverpackten Gesellschaft“ für die Stadt, die Umwelt und die Menschen ist.
Deutschland- und Europaweit gegen Littering: Best-Practice-Beispiele
Um der Vermüllung in öffentlichen Räumen entgegenzuwirken, werden regional unterschiedliche Strategien und Gegenmaßnahmen entwickelt, wie etwa höhere Geldstrafen für Müllsünder*innen, Nudging-Ideen oder Plakatkampagnen, die auf das Thema aufmerksam machen sollen. Hier eine Auswahl der bereits existierenden, vielfältigen Anti-Littering Maßnahmen:
Berlin und Hamburg
Auffällig gestaltete Mülleimer mit großem, bunt markiertem Einwurf findet man z.B. in Berlin und Hamburg. Diese machen durch lustige Sprüche auf sich aufmerksam, teilweise mit lokalem Bezug, um die Menschen dazu zu bewegen, ihren Kiez sauer zu halten.
Welche Auswirkungen hat Covid-19 auf Littering?
Müll ist ein globales Problem und globale Probleme beginnen häufig lokal. Berlins öffentliche Räume vermüllen zusehends – sie werden zum zugemüllten Freizeit- und Eventraum, To-Go-Verpackungen, Getränkeflaschen, Kippen und Kronkorken sind allgegenwärtig. Mehr und mehr Menschen scheint das völlig egal zu sein. Genau das wollen wir ändern. Zusammen können wir etwas gegen die Vermüllung vor der eigenen Haustür tun, um damit global etwas zu bewirken!
Deutschlandweit
Das Mehrwegsystem aus Pfandbechern oder auch Mehrweggeschirr hat sich in den letzten Jahren deutschlandweit deutlich verbessert. Viele Cafés und Restaurant bieten ihre Lebensmittel in nachhaltigen Behältern an, diese können dann entweder im gleichen Laden oder einem anderen wieder abgegeben werden. So entsteht ein Kreislauf und das Geschirr kann wieder verwendet werden. Eine Übersicht über Anbieter*innen von Mehrweggeschirr gibt es hier auf „Mehrweg statt Einweg“.
Europaweit
Doch Littering ist nicht nur in den Kommunen angekommen, sondern auch in der Politik. Damit in den nächsten Jahren nicht noch mehr Plastikabfälle in die Umwelt gelangen, ist seit dem 03. Juli 2021 die Herstellung von einigenEinweg-Plastik-Artikeln in der ganzen EU verboten. Dabei werden sowohl expandiertes Polystyrol (Styropor) als auch biobasierte oder biologisch abbaubare Kunststoffe nicht mehr erlaubt sein. Dies gilt für die folgenden Einwegprodukte: Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff, To-Go-Becher, Fast-Food Verpackungen und Wegwerf-Essensbehälter.