CSD Pride Berlin
Für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Bildergalerie: Berliner CSD & wirBERLIN
Das Müllproblem bei Großveranstaltungen
Großveranstaltungen wie der CSD bringen leider sehr viel Müll mit sich. Wusstet ihr, dass die Berliner Stadtreinigung im Jahr 2022 insgesamt 360 Kubikmeter Müll – größtenteils Flaschen und Verpackungen – von der CSD-Demonstrationsroute beseitigt hat. Darüber hinaus werden Grünflächen wie der Tiergarten besonders stark durch Kleinstmüll, wie Zigaretten, Kronkorken und Verpackungsreste belastet.
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im Jahr 2024 freuen wir uns, dass wir auch in 2025 die Kooperation zwischen wirBERLIN und dem CSD Berlin fortführen dürfen. Gemeinsam entwickeln wir seit Sommer 2023 konkrete Maßnahmen, um die Umweltbelastung während der Demonstration zu reduzieren – von der Sensibilisierung der Besucher*innen bis hin zur Wagentreibenden, Händler*innen und weiteren Akteur*innen. Unser Projekt wird im Rahmen der Kampagne #MITTEMACHTSAUBER des Bezirksamts Mitte gefördert.
CSD 2025 ein Erfolg:
Mehr Menschen, weniger Müll!
Auch bei CSD Berlin Pride 2025 waren wir mit unserem Umweltbereich beim Berliner CSD vor Ort, direkt neben der Abschlusskundgebung. Wir konnten viele Gespräche führen, auf Müllvermeidung aufmerksam machen und Taschenaschenbecher verteilen. Mit unserer Müll-Prinzessin zeigten wir außerdem, wie Abfälle kreativ wiederverwendet werden können. Unsere Umweltbotschafter*innen verteilten über 3.500 Taschenaschenbecher in Parks und entlang der Demoroute. Dabei informierten sie über die richtige Müllentsorgung und -trennung.
Am Sonntag gab es unser After-CSD-Cleanup am großen Stern. Gemeinsam mit etwa 50 Engagierten sammelten wir Flaschen, Kronkorken, Plastik und sonstigen Müll ein. Dabei konnten wir 14 Müllsäcke und einen Container füllen und den Tiergarten von den Überbleibseln des Vortages befreien. Das Straßen- und Grünflächenamt Mitte unterstützte uns mit helfenden Händen und einem Auto. So konnten die gemeinsam gesammelten Flaschen dem Kreislauf wieder zugeführt werden.
Der CSD 2025 erreichte eine Rekordzahl an Besucher*innen und gleichzeitig ein Rekordtief bei der Müllmenge. Mit 120 Kubikmetern Müll konnte zwei Drittel weniger Abfall als noch 2022 verzeichnet werden. Damit war dieser CSD ein voller Erfolg – sowohl als starke Demonstration für die Rechte der LGBTQIA*+ Community als auch im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit.
Bildergalerie: Tinett Kähler (1.-2. Bild) und wirBERLIN
Impressionen vom CSD 2024 und 2025
Bildergalerie: Tinett Kähler (1.-4 Bilder) und Volkmar Otto
Engagement gegen die Vermüllung
Der Berliner CSD unternimmt bereits seit Jahren verschiedene Maßnahmen, um das Müllaufkommen während der Demonstration zu reduzieren. So wurde die Kapazität der aufgestellten Abfallbehälter erhöht, die Verteilung von Werbematerialien verboten und die eigene Gastronomie komplett auf umweltfreundliche Verpackungen und Mehrwegbecher umgestellt. Leider tragen insbesondere mitgebrachte Getränke und Essen und der Straßenverkauf zum hohen Müllaufkommen bei.
Sensibilisierung ist besonders beim Schutz der Berliner Grünflächen gefragt: Jedes Jahr werden Teile des Tiergartens und anderer Grünflächen z. B. durch Wildpinkler stark belastet oder sogar zerstört. Auch hier versucht der CSD durch Absperrungen und zusätzlichen Toilettenanlagen gegenzusteuern. Die verursachten CO2-Emissionen während des Umzugs, z. B. durch die teilnehmenden Fahrzeuge, werden versucht klein zu halten. Fahrzeuge mit emissionsfreiem Antrieb erhalten auch in diesem Jahr einen Rabatt in Höhe von 20 % auf die Anmeldegebühr. Außerdem ist das Verteilen von Werbematerialien im Sinne der Müllvermeidung verboten.

Tipps für einen müllfreien CSD
Großveranstaltungen bringen oft viel Müll mit sich. Dabei kann jede*r mit kleinen Taten helfen, Müll zu vermeiden. Hier ein paar einfache Tipps für einen umweltfreundlichen und müllfreien CSD.
Mehrweg
Einwegbecher gehören leider noch immer oft zum typischen Bild großer Events und verursachen dabei jede Menge Müll. Dabei ist die Lösung ganz einfach: Mehrweg!
Kleinstmüll
Kleinstmüll landet bei Großveranstaltungen achtlos auf der Straße. Auch wenn Kippen und Kronkorken klein und schnell vergessen sind, haben sie Auswirkungen auf unsere Natur.
After-CSD-Cleanup
Am CSD-Wochenende wird der Tiergarten zum bunten Treffpunkt für LGBTIQA*+ Rechte. Beim After-CSD-Cleanup räumen wir am 27. Juli von 14–17 Uhr gemeinsam auf.
Flaschen
Das ein oder andere Getränk – ob Limo oder Bier – darf beim CSD nicht fehlen. Doch zurückgelassene und zerbrochene Flaschen sind eines der größten Müllprobleme bei der Veranstaltung und entlang der Demostrecke überall zu finden.
Naturschutz
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Umweltbereich, diesmal links vor der Bühne. Dort findet ihr Infosäulen zum Thema Kleinstmüll und unsere Umweltbotschafter*innen, die euch über Müll und Co. aufklären.
Kostüme
Ihr plant bereits euer Outfit für den diesjährigen Berliner CSD? Ihr wollt bunt, glitzernd und auffallend demonstrieren gehen? Wir geben euch ein paar praktische Tipps, wie ihr euren Look nachhaltig gestalten könnt!
Bildergalerie: Volkmar Otto
Erste Ansätze zeigen Wirkung 2024
Unsere Umweltbotschafter*innen in Grün sorgten für eine umweltfreundlichere Großveranstaltung: Sie klärten die Besucher*innen vor Ort über die richtige Müllentsorgung auf und sprachen über die Wichtigkeit von Umweltschutz bei Großveranstaltungen. Dabei verteilten sie über 3.000 KIPPEN-BUDDIES-Taschenaschenbecher, die dankbar angenommen wurden. Außerdem packten die Umweltbotschafter*innen tatkräftig mit an und sammelten während der Veranstaltung Müll und vor allem jede Menge Glasflaschen ein, um Glasbruch zu vermeiden. Denn Glasbruch macht den größten Teil des Müllaufkommens aus.
In der Nähe der Abschlusskundgebung in der Ebertstraße gab es einen Umweltbereich, die sogenannte Anti-Littering-Area, wo die Besucher*innen kreative Kunstinstallationen, Hinweise zur Müllvermeidung, zusätzliche Müllbehälter mit korrekter Mülltrennung und einen Kronkorken-Sammelcontainer vorfanden. Das Maskottchen Rudi Recycle von ALBA Berlin animierte zur richtigen Mülltrennung.
Dass Müll nicht gleich Müll ist und wie Plastikbecher, Flaschendeckel, Obstnetze und Co. kreativ recycelt werden können, zeigte unsere Müllprinzessin während der Rede des Vorstandes des CSD Berlin e.V.. Das aufwendige Kostüm stammt von der Künstlerin Isabel Ott alias Trash Royal.
Der Green Rainbow Award 2024 ging an…
Am 4. Oktober 2024 haben wir gemeinsam mit dem Berliner CSD den Green Rainbow Award für den nachhaltigsten Wagen der Pride 2024 im Roten Rathaus verliehen. Aus vielen tollen Bewerbungen konnte die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit ihrem Konzept überzeugen.
Der Preisträger motivierte die Teilnehmer, CO2-arme Verkehrsmittel zu nutzen und unvermeidbare Emissionen zu kompensieren. Zudem wurden die Materialien der Fahrzeuge wiederverwendet und die Teilnehmenden mit nachhaltigen Bechern und T-Shirts ausgestattet. Auch der sozialen Komponente der Nachhaltigkeit wird Deloitte gerecht: Mit einer Spendenaktion engagiert sich das Unternehmen in der politischen Bildung und für ein queeres Jugendnetzwerk.
Überreicht wurde der Preis von der Jury des Green Rainbow Awards. Ihr gehörten Britta Behrendt, Christopher Schriner, Meike Al-Habash, Anne Sebald und Thomas Hoffmann an.
Der Green-Rainbow-Award 2025 wird am 6. Oktober 2025 verliehen. Es bleibt spannend.
Bildergalerie: Nikita Tchernodarov

Stimmen zum CSD
Thomas, Vorstand vom Berliner CSD : „Es ist eine große Herausforderung, Veranstaltungen wie den Berliner CSD mit hunderttausenden Teilnehmenden so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Wir sind daher sehr froh, dass uns wirBERLIN hierbei seit 2023 tatkräftig unterstützt. Gemeinsam konnten wir bereits viele Projekte realisieren, die z. B. zu mehr Umweltbewusstsein aller Beteiligten und zu einer Reduzierung des Müllaufkommens geführt haben.“